Staatsanleihen sind Schuldverschreibungen, welche von Staaten ausgegeben werden. Vor allem Versicherungen und große Vermögensverwalter investieren gerne in Staatsanleihen, da dabei meist große Summen relativ risikolos veranlagt werden können. Zumindest war dies in der Vergangenheit der Fall. Gerade in den heutigen Zeiten, wo ganze Staaten zahlungsunfähig werden können, muss bei der Auswahl von Staatsanleihen sorgfältig auf die Bonität des Emittenten geachtet werden.
Staatsanleihen sind schlussendlich nichts anderes als Gläubigerwertpapiere. Im Gegensatz zu den Anteilspapieren sind die Investoren, welche in Anleihen investieren, nicht Anteilseigner am Unternehmen. Beim Erwerb einer Anleihe stellt der Investor dem Schuldner (Emittenten) auf eine bestimmte Zeit Kapital zur Verfügung. Der Investor erwirbt im Gegenzug das Recht auf Zinszahlungen sowie Rückzahlung des Kapitals.
Staatsanleihen stellten in der Vergangenheit immer den sicheren Hafen der Geldanlage dar. Ob dies in Zukunft auch noch der Fall sein wird ist äußerst fraglich. Wie bereits erwähnt muss man sich somit auch bei einem Investment in Staatsanleihen den Emittenten genau ansehen. Schlussendlich muss einem bewusst sein, dass die Rendite immer vom Risiko abhängig ist. Das Risiko bei Staaten hängt vor allem von deren wirtschaftlichen Lage sowie von deren Verschuldungsgrad ab. In der Regel werden stark verschuldete Volkswirtschaften höhere Renditen bezahlen müssen. Gleichzeitig ist das Risiko eines Zahlungsausfalles aus diesem Grund nämlich wesentlich höher als bei geringer verschuldeten Staaten. Theorie und Praxis unterscheiden sich jedoch. Man muss hierbei nur Japan betrachten. Japan besitzt eine extrem hohe Staatsverschuldung / Staatsverschuldungsquote, jedoch sind die Zinsen noch relativ gering. Hier liegt dies vor allem daran, dass Japan Großteils im eigenen Land verschuldet ist. Externe Investoren haben somit beinahe keinen Einfluss auf die Zinsen – auch wenn sich diese zurückziehen würden, dürfte dies zwar zu steigenden Refinanzierungskosten für Japan / steigenden Zinsen führen, jedoch wäre dieser Anstieg wahrscheinlich noch erträglich. Schwierig wird es erst, wenn die internen Gläubiger ihr Vertrauen ins Land verlieren. Indem sie dann Staatsanleihen abstoßen kann ein Teufelskreis beginnen. Welche Folgen dies haben kann bzw. wie dann ein Staatsbankrott abläuft wurde uns in der Geschichte bereits öfters demonstriert.
Schlussendlich ist festzuhalten, dass auch Staatsanleihen nicht risikolos sind. Bevor man überhaupt in Anleihen investiert sollte man den Emittenten genau betrachten!